Liebe braucht keinen Ort by Susan Waggoner

Liebe braucht keinen Ort by Susan Waggoner

Autor:Susan Waggoner [Waggoner, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 3845801549
Herausgeber: Bloomoon
veröffentlicht: 2014-02-27T23:00:00+00:00


Kapitel 10

Die Menschen

vom anderen Planeten

Liza spürte, wie sie durch die warmen, schweren Strömungen des Schlafes nach oben schwebte. Doch jedes Mal, wenn sie sich der Oberfläche näherte, tauchte sie gleich darauf erneut in die Tiefe ab. Einmal begann die Dunkelheit vor ihren Augenlidern ein wenig rosig zu schimmern, und sie wusste intuitiv, dass es heller Tag war und dass jemand ihre Fenster auf natürliches Licht eingestellt hatte. Sie hatte gerade noch Zeit, sich zu fragen, wer das gewesen sein könnte, ehe sie wieder abtauchte, nur für ein paar Minuten, sagte sie sich. Als sie wieder nach oben driftete, war der rosige Schein verschwunden. Es war Abend, und dieses Mal schwamm sie weiter hinauf, bis sie die Oberfläche durchstoßen hatte.

Das letzte Tageslicht fiel noch durch das Fenster hoch oben in der Wand ihres Schlafzimmers und wurde von den sehr dunkel gestellten Wänden im kleinen Wohnzimmer zurückgeworfen. Liza stand auf und trat in die Tür.

»David?«

Er saß auf dem Sofa. Es schien ihr ganz richtig, dass er da war, aber sie wusste nicht genau, warum.

Einen Augenblick lang sagte keiner von beiden etwas. Dann kam er durch das Zimmer auf sie zu und legte die Arme um sie. »Es tut mir so leid, Liza. Ich hätte dich niemals so fortgehen lassen dürfen.«

Sie bemerkte, dass sie die Hose von einer OP-Montur trug, dazu ein viel zu großes T-Shirt, auf dem Royal London Lacrosse stand. Das waren die Sachen, in denen sie normalerweise schlief. »Wo sind mein Kleider? Du … ich … wir haben nicht …?«

»Nein. Mia und Rani haben dich versorgt und dir diese Sachen angezogen. Bevor Rani mich reingeschmuggelt hat. Sie bewacht dich wirklich gut.«

Liza begann sich an kleine Splitter und Dinge zu erinnern, schaffte es aber kaum, alles zu einem Bild zusammenzusetzen. »Das schöne Mädchen. Mia? Du hast mich gebeten, ihr zu vertrauen, und sie hat uns geholfen. Sie hat uns hierher gebracht, nicht?«

»Sie sagt, du hättest eine wunderbare Vorstellung als Betrunkene gegeben.«

»Wer ist sie?«

»Meine Forschungspartnerin.«

»Und was noch? Ich habe sie immer wieder an Orten gesehen, wo wir zusammen waren, zum Beispiel damals, an dem Tag in Brighton. Und du hast immer gewusst, dass sie dort war, und hast uns nie vorgestellt. Was läuft da?«

Er ignorierte ihre Frage. »Und deine Freundin Rani könnte Schauspielerin werden. Mia sagte, dass sie in die Eingangshalle gekommen ist, um dich abzuholen, und dir eine lautstarke Gardinenpredigt von der allerbesten Sorte gehalten hat, dass nur ja alle sie hören und dich mit deinem Kater ein paar Tage in Ruhe lassen würden. Sie hat dir auch was zu essen gebracht. Du solltest vielleicht versuchen, was zu dir zu nehmen. Du hast Blut verloren, und ich musste dir ein Mittel geben, damit du schlafen konntest.« Liza hörte erneut das widerwärtige Geräusch der Messerklinge, die auf ihren Knochen stieß. Vorsichtig berührte sie mit den Fingerspitzen ihr Schüsselbein und fuhr sich dann über den Hals bis zum Kinn. Ihre Haut fühlte sich glatt und unverletzt an.

»Das verstehe ich nicht. Der Mann mit dem Messer … Ich bin mir sicher, dass er mich verletzt hat.



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